Die Experten: Festfressen von Schrauben und ­Lagerfraß verhindern

Wann und warum kommt es zum Festfressen von Schrauben oder zum Lagerfraß?

Sehr raue Gewinde führen hin und wieder zu schlecht lösbaren Schraubenverbindungen. Diese Gewinde, die teilweise durch Rollen auf kaltverfestigte Oberflächen eingebracht werden, zeigen im Stereomikroskop eine angerissene, zerklüftete und schuppige Oberfläche in den Gewindesteigungen. Die Gewinde selbst fühlen sich rau an und weisen zudem durch die zerklüftete Oberfläche mehr Angriffsfläche für Korrosion auf. Ursachen hierfür sind v.a. eine zu hohe Oberflächenhärte des Stabes vor dem Gewindeaufrollen und schlechte Werkzeuge beim Gewinderollen.

Wie stark ein Material zum Festfressen neigt, wird durch dessen Plastizität bestimmt, daher kommt es bei weicheren Materialien eher zum Festfressen als bei härteren.

Bei Schraubenverbindungen kommt es beim Anziehen der Schraube zu Gewindefraß, wenn zwischen den sich berührenden und aufeinander gleitenden Gewindeoberflächen Druck aufgebaut wird. Gewindefraß tritt häufig bei Befestigungselementen auf, die aus rostfreiem Stahl, Aluminium, Titan oder anderen Legierungen bestehen.

In Extremfällen führt das Festfressen zum Lagerfraß – dem tatsächlichen Verbacken des Mutterngewindes mit dem Bolzengewinde. Wird das Befestigungselement weiter angezogen, kann es zum Bruch oder Abreißen des Gewindes kommen.

Lösung:

  1. Schmieren des Innen- und/oder Außengewindes.
  2. Reduktion der Umdrehungsgeschwindigkeit bei der Installation.
  3. Durch die Wahl verschiedener rostfreier Legierungen für die Schraube und die Mutter wird die durch unterschiedliche Härtegrade bedingte Reibung verringert. Die Festigkeit der Mutter muss jedoch immer größer sein als die der Schraube.

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