Tipps und Tricks: Optimierung einer Schraubenverbindung durch die Klemmlänge
F: Was ist die Klemmlänge?
A: Die Klemmlänge – LK – ist die freie Länge einer Schraube, die unter Spannung gedehnt wird; das bedeutet:
- In einer Durchgangsbohrung (A) der Abstand zwischen dem Schraubenkopf und der Mutter.
- In einer Sackbohrung (B) – oder bei einer Stiftschraube (C) – der Abstand zwischen dem Kopf (Mutter) und dem ersten Gewindegang, der in die Gewindebohrung eingreift.
Die Klemmlänge bezeichnet auch die Gesamtdicke der unter Druck verbundenen Teile.
Zur Optimierung einer Schraubenverbindung sollte die Klemmlänge mindestens das Drei- bis Fünffache des Schraubendurchmessers betragen. Durch Erhöhung der Elastizität des Befestigungselements werden die Eigenschaften der Verbindung erheblich verbessert, da:
- sich die Dehnung der Schraube erhöht und die Setzung reduziert wird;
- bei Erhöhung der Flexibilität des Befestigungselements das Risiko der Selbstlösung unter Vibrations- und Querbelastungseinwirkungen sinkt.
- sich der Lastfaktor verbessert, wodurch die Amplitude dynamischer Belastungen in der Schraube abnimmt und die Gefahr eines Ermüdungsversagens minimiert wird.
- bei hydraulischem Vorspannen der Lastübertragungsverlust minimiert wird.
Bei steifen Verbindungen, die keine lange Klemmlänge erlauben, besteht die Möglichkeit, intelligente und effektive Lösungen zu implementieren, um ein Versagen zu vermeiden. Anstatt teure und unattraktive Distanzstücke zu verwenden, können Sie z. B.:
- Original Nord-Lock Keilsicherungsscheiben einsetzen, um ein spontanes Lösen der Schraube zu verhindern.
- X-series Keilsicherungsfederscheiben von Nord-Lock benutzen, um sowohl ein spontanes Lösen der Schraube zu verhindern, als auch Setz- und Relaxationserscheinungen auszugleichen.
- Superbolt Vorspannelemente verwenden, die sowohl eine direkte axiale Dehnung der Schraube ohne Vorspannungsverlust ermöglichen, als auch die Elastizität der Schraube und damit den Lastfaktor verbessern.